VR/KI-Simulationen für Coaching und Training

Wie in einem vorigen Blog versprochen testete ich nun die VR/KI-Applikation VirtualSpeech aus und berichte hier über meine Erfahrungen. Ich habe bereits ein paar Rollenspiel ausprobiert und das Netz an Szenarien und Anwendungsmöglichkeiten ergründet und visualisiert.

Oben seht ihr die automatisierte Rückmeldungen zum Inhalt, Augenkontakt, Körpersprache, Füllwörter, Anhörbarkeit (wahrscheinlich vor allem Satzlängen, Antwortlänge, etc.) und Sprechtempo, die jeweils nach einem Rollenspiel erstellt wird.

Hier ein paar Beispiele von Simulationen. Zum einen ein Rollenspiel im Spital, welches ich als eine freie Konversationen gestartet habe. Das Gegenüber ist rasch in die von mir gespielte Gegenrolle als Patient hineingeschlüpft.

Unten habe ich ein paar weitere Video-Beispiele aus der Simulation rausgeschnitten, etwa ein Rollenspiel mit einem virtuellen Schulleiter bei einem Sales Pitch. Ich habe ihm versucht meine VR-Produkte zu verkaufen. Weiter habe ich mit einer Person über Social Media und Gesellschaftsrelevanz diskutiert.

Nach dem Gespräch haben mir die Figuren eine mündliche qualitative Rückmeldung gemacht zu unserem Gespräch. Die Feedbacks sind wohlwollend. Die Rückmeldungen sindt lehrbuchmässig, z.B. immer zuerst mit positiven Feedbacks bevor die Kritik kommt.

Das Gegenüber ist im Gespräch aber auch beim Feedback sehr paraphrasierende, d.h. der Algorithmus formuliert zuerst meine Worte um. Das ist an sich eine legitime und auch empathisch wirkende Gesprächstechnik, die aber mit der Zeit ermüdend und berechnend wirken kann.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen habe ich weitere Situationen ausprobiert, die vielfältig im Programm hinterlegt sind. Hier etwa ein schwieriges Disziplinar-Gespräch mit einer Mitarbeiterin zum Thema Rassismus oder weiter unten Coaching-Gespräche mit einer unzufriedenen Mitarbeiterin.

Ich habe an sich immer noch Hemmungen mit den KI-Avataren zu sprechen. Hierfür lohnt es sich, wenn man sich einen ruhigen Ort sucht, wo man ungestört ist.

Zudem finde ich es sehr wichtig, dass man sich zuerst genau durchdenkt, was das Szenario sein soll, welche Rolle man selber einnehmen möchte, welches Thema man behandeln oder üben möchte. Das Tool lässt zu, neue Gesprächs-, Kommunikations- oder Coachingtechniken mal auszuprobieren. Der Vorteil ist, dass das Gegenüber neutral ist, keine Bindung besteht. Man braucht kein Schauspieler für zahlreiche Rollenspiele. Das Gegenüber ist wohlwollend, obwohl je nach Rolle auch sehr fordernd und anspruchsvoll, jedoch nie ausfällig. Es ist kein Ersatz für Ausbildung mit Menschen. Es lässt einfach zusätzliche Lernzyklen zu ohne viel Aufwand.

Bei Referaten und freien Konversationen muss man sich zuerst ausdenken, was man sagen respektive vortragen will. Auch bei Interviews und vorgefertigten Szenarien lohnt es sich zuerst den Inhalt bereit zu machen und erst dann einzusteigen.

Hier habe ich eine Übersicht über das weitgefächerte Angebot an Szenarien und Simulationen erstellt:

Am besten und nützlichsten fand ich die Rollenspiele, Interviews und Medienkonferenz, sowie diverse Trainings zu Auftrittskompetenzen und Networking. Meine Best-ofs habe ich gelb markiert. Das Handling mit den verschiedenen Sprachen und Einstellungen ist immer noch etwas unhandlich und teilweise auch unübersichtlich. Wie aber bei VR üblich, ist die App selber noch in Entwicklung und wird laufend verbessert und angereichert.

Falls du Interesse an einem Test des Tools hast, einfach bei mir melden: urs@effinger.ch