VR-Exkursionen

Für meinen zweiten Teil des CAS und somit auch dem zweiten Teil zum Thema VR habe ich 2023 und 2024 ein paar spannende Exkursionen gemacht, um mich von anderen Projekten und Erfahrungen inspirieren zu lassen.

VR im Verkehrshaus: 3D-Film vs. virtuelle Welten

Als Mitglied, Fan und regelmässiger Besucher vom Verkehrshaus der Schweiz ist es mir natürlich nicht entgangen, dass dort inzwischen einige VR-Anwendungen anzutreffen sind. Insbesondere die Red Bull Media World hatte und hat nach wie vor viel zu bieten in diesem Bereich. Legendär aber leider nicht mehr verfügbar ist das Icaros Fitnessgerät. Es hat VR, Gaming und Fitness verbunden. Weiterhin gibt es einige VR-Filmerlebnisse, der Stratosphärensprung vom Felix Baumgartner als immersive Erfahrung. Etwas neuer und durch mich noch nicht getestet gibt es The Edge, das VR-Klettererlebnis auf das Matterhorn.

Auch in anderen Bereichen des Verkehrshauses gibt es VR-Erlebnisse. In der Auto- und Logistikabteilung gab es die Ananas-Experience von der Ernte bis zum Verkauf. Weiterhin gibt es die Sensibilisierungskampagne Sicherheit im Veloverkehr: Der immersive Tote-Winkel.

Leider muss ich sagen, dass mich die meisten dieser VR-Anwendungen ein wenig enttäuscht haben. Leider deshalb, weil die meisten Menschen wegen solchen Erlebnissen denken, dass VR einfach 3D-Film-Schauen mit einer fetten Brille bedeutet. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu dem, was ich als VR inzwischen erfahren durfte. 3D-Filme in VR können zwar auch imposant sein, aber virtualisierte 3D-Welten sind eine Stufe mehr. Welten, in denen man wirklich interagieren kann, sich bewegen kann, eine eigene virtuelle Physikalität besitzen, das ist für mich VR.

VR-Lab der FHNW: Praktische Anwendungen

Mit einer Gruppen von Interessierten konnte ich über einen Kontakt einen exklusiven Besuch im VR-Lab der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten organisieren. Dort haben sie uns vergangene und aktuelle Forschungs- und Anwendungsprojekte gezeigt, die sie mit externen Partnern realisieren. Es ging vor allem um Trainings und Simulationen, bei denen VR und AR einen Mehrwert bieten kann. Insbesondere der Augmented-Bereich war spannend. Es gilt dabei beispielsweise echte Objekte, die für die Simulation zentral sind mit Trackern in der virtuellen Umgebung abzubilden. Damit wird die Simulation mit echten Elementen kombiniert, etwa der Feuerlöscher mit einem virtuellen Brand. Dieser Besuch war dahingehend interessant, weil sie nutzen und zeigen, was wirklich aktuell auf dem Markt zur Verfügung steht und an sich einfach anwendbar ist. Dies im Gegensatz zum ansonsten tech-optimistischen Hype bei grossen Firmen und Organisationen, die sich nicht selten blenden lassen von was sein könnte. Hier sah man was ist und was eben auch noch nicht ist.

Kunst im Metaversum: Hype um den Hype

Ich habe mich auch an das Thema Kunst und VR herangewagt. Dazu habe ich die Ausstellung «Collective Worldbuilding - Kunst im Metaversum» im Haus der Elektronischen Künste HEK Basel besucht. Es war eine ernüchternde Erfahrung. Ich finde es zwar sehr mutig und lobenswert, dass sich ein Museum diesem Thema annimmt. Letztendlich wirkte es aber doch sehr wie Hype an, um den etwas zusammengebastelt wurde. Asynchronität zwischen Marketing und Versprechen auf der einen Seite, und Umsetzung und Erfahrung auf der anderen Seiten waren einfach zu gross. Wirklich gute VR-Erfahrungen im Sinne von immersiver, virtueller Welten waren nicht zu sehen. Auch der Grad an Interaktion war enttäuschend. Als Philosoph und Gesellschaftswissenschaftler habe ich auch den Diskurs vermisst, der dazu dringend nötig wäre. Mein Fazit: Metaverse und VR sind ein Hype, auf den selbst die hereinfallen, die den Hype auch so gerne anprangern (inklusive ich selber). Eine gute Selbsterfahrung.

Relaunch von EB Digital: ausprobieren, erleben, austauschen

Etwas zufällig bin ich auf ein Event der EB Zürich (Kantonale Schule für Berufsbildung) gestossen. Die haben 2024 ihr Programm EB Digital erneuert unter dem Motto "ausprobieren, erleben, austauschen" und zu einem Event eingeladen. Ich habe mich einfach angemeldet. Auch hier hat mich begeistert, dass einfache und marktübliche Anwendungen von VR (und KI) gesucht werden, um diese für praktische Anwendungen in Bildung und Praxis zu testen. Bei diesem Anlass bin ich auch auf die VR-App "Virtual Speach" gestossen, die für Leadership- und Kommunikationstraining eingesetzt werden kann. Der Spirit am Anlass hat mir sehr gefallen und mich inspiriert, an diesem Thema dran zu bleiben.

Bild EB Zürich